Drei Niederlagen in Serie ist man bei den Wanderers mittlerweile nicht mehr gewohnt, daher kam das spielfreie letzte Wochenende genau zum richtigen Zeitpunkt. In den Trainingseinheiten hat man insbesondere die Partien gegen Haßfurt analysiert und aufgearbeitet. Zudem hat sich die Mannschaft von der Erkältungswelle weitestgehend erholt, so dass man nun mit neuer Energie und Motivation die kommenden Aufgaben angehen kann.
Und die nächste Aufgabe ist gleich wieder ein echter Härtetest. Quirin Reichel und Co. sind am Freitagabend zu Gast beim Landkreis-Nachbarn EV Fürstenfeldbruck zum großen Lokalderby. Die Partie hat nicht nur wegen der Rivalität sehr viel Brisanz. Mit einem Sieg können die Wanderers den Einzug in die Aufstiegsrunde perfekt machen. Auch die „Crusaders“ haben, nach ihrem glanzvollen Heimsieg gegen Haßfurt am vergangenen Sonntag, noch die Möglichkeit unter die ersten Vier der Landesliga-Gruppe A zu kommen. Dazu müsste man jedoch selbst so viele Punkte wie möglich holen und zeitgleich auf Ausrutscher von Waldkirchen und ausgerechnet Germering hoffen, die beide weniger Partien absolviert haben. Aber im Eishockey ist bekanntlich alles möglich. Doch dafür müsste sich beim EVF einiges verbessern. Man könnte im Klassement besser dastehen, wenn man, wie im Vorjahr, diese herausragende Defensive hätte. Im Schnitt fünf Gegentore pro Spiel sind schlichtweg zu viel, um eine Spitzenmannschaft zu sein. Derweil hat das Team von Roman Mucha in dieser Spielzeit bereits unter Beweis gestellt, dass man an guten Tagen gegen die Topvereine mithalten kann. Vor heimischer Kulisse hat Fürstenfeldbruck bisher fünf Siege bei drei Niederlagen eingefahren. Schwarz-Gelb weiß, wie schwer es ist, beim „Winter-Classic“ auf Freilufteis zu Bestehen und in jüngster Vergangenheit hat man schon bittere Erfahrungen machen müssen. Der Fokus liegt jedoch klar auf Sieg und dem damit verbundenen Einzug in die nächste Runde. Und das mit der Landkreis-Krone wäre doppelt schön. Dazu muss die Mannschaft von EVG-Coach Florian Winhart, ähnlich wie im Hinspiel, schnell ihren Rhythmus finden, konsequent nach vorne agieren und dabei die Rückwärtsbewegung nicht vernachlässigen. Darüber hinaus braucht es einen guten Goalie, denn die Brucker haben genug Qualität im Angriff, um aus wenigen Chancen viel Kapital zu schlagen. Der Landkreis darf sich auf ein echtes Schmankerl auf hohem spielerischen und intensiven Niveau freuen.
Knappe 48 Stunden später treten die Münchner Vorstädter beim ESC Vilshofen an. Das Aufeinandertreffen findet ebenfalls unter freiem Himmel statt. Die Niederbayern starteten verspätet in die Saison, da im heimischen Stadion erst Mitte November das Eis gemacht werden konnte. So trat der ESC in den ersten Wochen nur auswärts an und hatte über Wochen einige Spiele weniger absolviert als die übrigen Vereine der Landesliga. Daher war man eine lange Zeit Tabellenletzter. Das Match an der Donau wird noch schwerer als das Hinspiel in Germering, wo sich die „Wölfe“, die lediglich mit einem Rumpfkader angereist waren, mit Händen und Füßen gegen spielfreudige Wanderers wehrten. Zudem glänzte man mit einer herausragenden Mentalität und gab die Partie zu keinem Zeitpunkt verloren. Ein ähnlich intensiver Kampf erwartet Schwarz-Gelb nun wieder. Nach jetzigem Stand der Dinge wird Vilshofen unterm Strich bleiben und somit in der Verzahnung die Abstiegsrunde spielen müssen. Das große Manko im Kader von ESC-Trainer Kim Collins ist die fehlende Balance zwischen Defensive und Offensive. Gemessen an den Toren, die man selbst erzielt, kassiert man zu viele. Das Potential ist jedoch ohne Frage vorhanden, haben im bisherigen Saisonverlauf immerhin sieben Akteure zweistellig gescored. Angeführt wird die interne Statistik von Routinier Patrick Geiger und dem tschechischen Kontingentspieler Miroslav Tejko. Die Germeringer müssen mit der nötigen Entschlossenheit an die Sache rangehen und die Heimmannschaft nicht ins Spiel kommen lassen. Getragen von ihrem lautstarken Anhang könnte es sonst sehr schwer werden, am Ende als Sieger vom Eis zu gehen.