Es hat nicht sollen sein! Mit 17 Feldspielern und 2 Goalies trat Schwarz-Gelb am vergangenen Freitag die weite Fahrt nach Bayreuth an, wo das Spiel 1 im Playoff-Halbfinale gegen den EV Pegnitz ausgetragen wurde. Unterstützt wurde das Team von einem kurzfristig organisierten Fanbus sowie einigen Privatfahrern. Die Mannschaft um EVG-Coach Daniel Menge tat sich nach dem Eröffnungsbully schwer, ihre Ordnung und Sicherheit zu finden und ins Spiel zu kommen. Ganz anders das „Heimteam“. Von der ersten Sekunde an übernahmen die „Ice Dogs“ das Kommando, agierten aus einer kompakten Defensive und kamen schnell zu ihren ersten gefährlichen Möglichkeiten. Beim dritten Torabschluss zappelte die Scheibe schließlich im Netz. Der EVP ließ nicht ab, rannte weiter an und kam in der Folge zu zwei weiteren Treffern. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wachten die Germeringer auf und erarbeiteten sich mehr Spielanteile. Einen Nadelstich in der gegnerischen Offensive verwandelte man kurz vor der ersten Pause zum 3:1 Anschlusstreffer durch Michael Dorfner. Im Mitteldrittel stellten die Wanderers die Partie dann auf den Kopf. Während die ersten 20 Minuten klar an Pegnitz gingen, gehörte der zweite Spielabschnitt den Münchner Vorstädtern, die kurz nach Wiederanpfiff durch Louis Kolb auf 3:2 herankamen. Anschließend boten sich für den EVG immer wieder aussichtsreiche Chancen das Ergebnis auszugleichen, doch ein starker EVP-Goalie und ein wenig Glück ließ Schwarz-Gelb immer wieder scheitern. So kam es wie es kommen musste. Wenn man selbst die Tore nicht macht, wird das irgendwann bestraft. Ein Powerplay nutzte Pegnitz in der 38. Minute eiskalt aus und machte nur 27 Sekunden später mit dem fünften Tor in diesem Match den Doppelschlag perfekt. Im Nachhinein die spielentscheide Situation und der Genickbruch für Germering. Zwar mobilisierte man im Schlussabschnitt nochmal alle Kräfte und erzielte in Person von Daniel Menge das zwischenzeitliche 5:3, doch nur wenige Minuten später stellten die „Ice Dogs“ den alten Torabstand wieder her. Als die Gäste unmittelbar vor der Schlusssirene nochmal einen letzten Versuch starteten, volles Risiko gingen und ihren Torhüter Christoph Müller für einen sechsten Feldspieler zogen, eroberte sich ein EVP-Verteidiger die Scheibe und vollendete zum 7:3 Endstand durch empty net.
Das Spiel 2 der Halbfinal-Serie gegen den EV Pegnitz, das keine 24 Stunden später im Polariom stattfand, bot den insgesamt 328 Zuschauer ein wahres Herzschlag-Finale in der Entscheidung um den Finaleinzug bzw. ein alles entscheidendes Spiel 3. Nur mit einem Sieg hätte Schwarz-Gelb die Hoffnungen auf den Finaleinzug am Leben erhalten können und so war man auf heimischen Eis zum Siegen verdammt. Die Menge-Truppe hatte sichtlich ihre Lehren aus dem ersten Aufeinandertreffen gezogen und startete mit viel Power und Dominanz in die Partie. Die Bemühungen wurden auch prompt durch einen Doppelschlag von Dennis Sturm belohnt. Nach der ersten Unterbrechung kamen die Oberfranken besser aus der Kabine und brauchten lediglich neun Sekunden, um auf ein Tor zu verkürzen. Danach bekamen beide Fanlager einen offenen Schlagabtausch geboten mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Doch bis zu diesem Zeitpunkt zeigten insbesondere die beiden Goalies Maximilian Schmidt und Daniel Schmidt herausragende Paraden und schienen schier unüberwindbar. Doch statt den alten Torabstand wiederherzustellen, gelang es den „Ice Dogs“ in der 34. Spielminute das Ergebnis auszugleichen. Das war ganz nach dem Geschmack der rund 70 mitgereisten EVP-Anhänger. Der Schlussabschnitt war von viel Kampf, Leidenschaft, Emotionen und natürlich Spannung geprägt, eine Entscheidung sollte bis zur Schlusssirene jedoch nicht fallen. In der anschließenden Overtime warfen beide Mannschaften noch einmal alles in die Waagschale und drängten auf den Siegtreffer, ohne das aller größte Risiko einzugehen, um keinen haarsträubenden Fehler zu begehen. In der siebten Minute der Verlängerung war es schließlich dem Pegnitzer Angreifer Eric Schuster vorbehalten, den KO-Treffer zu erzielen, der seinem Team den Aufstieg in die Bayernliga brachte. Die Enttäuschung der Hausherren und ihrer Fans hätte größer nicht sein können, man hat alles Menschenmögliche gegeben und doch hat es am Ende nicht gereicht, ein Spiel 3 zu erzwingen. Die Wanderers gratulieren dem EV Pegnitz zum Aufstieg in die höchste bayerische Eishockeyliga, den damit verbundenen Finaleinzug um die Landesliga-Meisterschaft und bedanken sich für zwei intensive und spannende Duelle.
Damit endet für Schwarz-Gelb eine mehr als erfolgreiche Landesliga-Saison, in der man die Vorrundenmeisterschaft erreicht hat und über die dann folgende Aufstiegsrunde bis in das Playoff-Halbfinale eingezogen ist. Die Wanderers bedanken sich bei all ihren Fans und Partnern für Ihre Unterstützung in einer alles anderen als einfachen Saison.