Nach fast 15 Jahren Senioreneishockey hängt EVG-Goalie Christoph Müller seine Schlittschuhe an den berühmten Nagel. Gerne hätte der sympathische Sportsmann und gebürtige Germeringer noch ein bis zwei Jahre drangehängt, doch seine anhaltenden gesundheitliche Beschwerden und Probleme ließen nun die Vernunft siegen und so hat der gesamte Verein größten Respekt vor dieser sehr reifen Entscheidung und verneigen sich vor seiner #78.
Im zarten Alter von vier Jahren machte Müller seine ersten Schritte auf dem Eis im Germeringer Polariom. Er durchlief alle Nachwuchsmannschaften und gehörte mit gerade einmal 16 Jahren dem Herrenkader in der Landesliga an. Seit 2008 fungierte er darüber hinaus, zusammen mit dem deutschen Rekord-Eishockey-Nationaltorhüter Joseph „Peppi“ Heiß, als Headcoach der „Goalie Stars“ und förderte, unterstützte und begleitete Torhüter von klein bis groß, um sie zu Stars von morgen auszubilden. Auch nach dem Aufstieg in die Bayernliga, durfte er neben Christoph Schedlbauer und Konstantin Bertet als dritter Goalie regelmäßig bei den Erwachsenen mittrainieren und viel für seinen weiteren Weg lernen. Zur Saison 2011/2012 wechselte er schließlich zum Landkreisnachbarn Fürstenfeldbruck, wo er sich in der Landesliga perspektivisch mehr Einsatzzeiten erhoffte. In den insgesamt zehn Jahren bei den „Crusaders“ absolvierte der mittlerweile 30-Jährige über 200 Partien in Bayerns zweithöchster Eishockeyliga und entwickelte sich zu einem gestandenen, erfahrenen und starken Schlussmann. In all den Jahren seiner Abwesenheit ist der Kontakt zu den Wanderers jedoch nie abgebrochen. Er verfolgte kontinuierlich das Geschehen und die Entwicklung seines Heimatvereins. Nach dem Weggang von Severin Dürr im Sommer 2021, bot sich für Germering schließlich die Möglichkeit, den verlorenen Sohn als neue Nummer 1 zurückzuholen. Insgesamt zwei Spielzeiten trug Müller nun noch das schwarz-gelbe Trikot. Dabei erreichte er mit seinem Team in beiden Jahren die Aufstiegsrunde und einmal gelang sogar der Einzug in die Playoffs. Trotz dem vorzeitigen Karriereende ein schöner, verdienter und sportlich erfolgreicher Abschluss seiner Eishockeyzeit.
Christoph Müller war ein absoluter Vorzeigeathlet. Er wollte immer den maximalen Erfolg für sich und seine Mannschaft und lebte diesen positiven Spirit auch in der Kabine. Dabei hatte er an sich selbst immer die höchsten Ansprüche und trat stets sehr selbstkritisch auf. Als ehrgeiziger Sportsmann verkörperte er Mentalität und konnte durch eine herausragende Fitness bestechen. Bei jedem Einsatz bewies er den nötigen Fokus, die dazugehörige Disziplin und die entsprechende Leidenschaft, die ihn, seit seiner Rückkehr, zum unumstrittenen Publikumsliebling avancieren ließen.
Die Wanderers bedanken sich bei „Chris“ für sein unermüdliches Engagement und wünsche ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute!