Fünf Tage nach dem Hinspiel beim EV Fürstenfeldbruck begegneten sich die Wanderers und die „Crusaders“ am vergangenen Freitag zur Neuauflage bzw. Teil 2 des Derby-Klassikers. Die Partie brachte einige Parallelen zum ersten Aufeinandertreffen. Im ersten Drittel übernahmen Kapitän Quirin Reichel und sein Team vom Bully an das Zepter und hatten über weite Strecken mehr vom Spiel als die Gäste. So richtig zwingend wurde man letztlich aber nur einmal in Person von Michael Fischer, der nach Vorlage von Stefan Sohr und Michael Dorfner zur 1:0 Führung verwandelte. Im zweiten Spielabschnitt nahm Tempo und spielerische Qualität auf beiden Seiten zu, so dass die knapp 200 Zuschauer im Polariom ein spannendes und intensives Duell der Landkreis-Rivalen sahen. Auch Schwarz-Gelb wurde in seinen Offensivaktionen deutlich zwingender als noch vor dem ersten Pausentee und netzte durch Konstantin Kolb, der nach wochenlanger Verletzungspause in die Mannschaft zurückkehrte, und Verteidiger Marco Berger, der sich ein Herz fasste und von der Blauen einfach mal abzog, zum 3:0 ein. In den letzten 20 Minuten neutralisierten sich die Gemüter und Fürstenfeldbruck warf nochmal alles nach vorne, mit Erfolg. Binnen weniger Minuten schrumpfte der Vorsprung der Hausherren bis auf ein Tor. Als die Brucker dann kurz vor Spielende den Goalie für einen sechsten Feldspieler zogen, war es erneut Michael Fischer, der mit seinem Schuss ins leere Gehäuse alles klar machte. Nach Schlusspfiff feierten Team und Fans einen 4:2 Arbeitssieg gegen tapfer kämpfende Gäste von der Amper.
Jede Serie reißt irgendwann. Das mussten auch die Wanderers am Sonntag bei ihrem Heimspiel gegen den EV Bad Wörishofen schmerzhaft erfahren. Nach der 7:2 Niederlage am 09. März 2019 im zweiten Spiel des Playoff-Halbfinals gegen den EV Mittenwald war es seither die erste Pleite in einem Pflichtspiel. Die Unterallgäuer waren von Beginn an hellwach und zeigten ein temporeiches und schnörkelloses Eishockey. Es waren gerade einmal 30 Sekunden gespielt, da erzielten die Gäste nach einer perfekt ausgespielten 3 auf 1 Aktion das frühe 0:1. Wenige Minuten später folgte das zweite Tor in Folge eines platzierten Handgelenkschusses. Die Germeringer bäumten sich auf und kamen durch Marcus Mooseder zum schnellen Anschlusstreffer. Danach übernahmen die „Wölfe“ wieder die Spielkontrolle und schafften noch vor der ersten Pause das nicht unverdiente 1:3. Im Mitteldrittel agierte das Team von Interimscoach Daniel Menge nur wenig auffälliger. Einfache Pässe erreichten nicht den Mitspieler, der Spielaufbau stockte meist schon in der neutralen Zone und in der Offensive mangelte es an Kreativität und Abschlussstärke. Trotzdem ließ man sich mit dem torlosen Mittelabschnitt alle Möglichkeiten offen, nochmal ins Spiel zurückzukommen. Im Schlussabschnitt kreierten die Hausherren noch die ein oder andere Chance, scheiterten aber immer wieder am gut aufgelegten Gästegoalie Benedict Schaller. Im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten, die ein kompaktes und aggressives Forechecking boten, brachte man Schwarz-Gelb an diesem Abend zum Verzweifeln. Kurz vor Ende der Partie gelang Bad Wörishofen noch das 1:4, welches das Spiel endgültig entschied. Germering gratuliert den „Wölfen“ zu einer geschlossenen und kämpferischen Mannschaftsleistung. Für Quirin Reichel und Co. war an diesem Abend nicht mehr drin. Abhaken und weiter geht’s!
Schwarz-Gelb brennt auf Revanche und will eine Reaktion zeigen
Am kommenden Freitag absolviert Schwarz-Gelb sein erstes von insgesamt vier coronabedingten Nachholspielen. Gegner ist, wie bereits am Sonntag, der EV Bad Wörishofen. Auch wenn beide Partien am vergangenen Wochenende verloren gingen, so treffen Quirin Reichel und sein Team auf eine Mannschaft, die drei von sechs Auftritten vor heimischem Publikum für sich entscheiden konnten. Als aktueller Tabellensechster hat man sowohl zur Ligaspitze als auch zum Tabellenkeller nur wenige Punkte Vorsprung. Man ist also in Schlagdistanz, um mit dem ein oder anderen Sieg noch einen gewaltigen Sprung zu machen. Angeführt von Kapitän Franz Schmidt, der seit mittlerweile fünf Jahren wieder das Trikot der Unterallgäuer überstreift, gehören Michal Telesz und Christoph Heckelsmüller zu den Topscorern in der laufenden Landesliga-Spielzeit. Die „Wölfe“ haben eine ausgezeichnete Moral, hat man doch im bisherigen Saisonverlauf schon den ein oder anderen Rückstand egalisieren bzw. drehen können. Ein begnadetes Kämpferherz gepaart mit Erfahrung und spielerischer Qualität in der Offensive. Zu was Bad Wörishofen im Stande ist zu leisten, hat Germering schmerzlich im Hinspiel spüren müssen. Man wird ein komplett anderes Gesicht zeigen müssen, um die Chance auf eine Revanche zu wahren. Auf den EVG wartet ein echter Charaktertest. Man darf gespannt sein, wie das Team nach der ersten Saisonniederlage zurückkommt.
Das Spitzenspiel der beiden Topteams in der Spielgruppe 2 erwartet die Fans der Wanderers und des SC Reichersbeuern zwei Tage später im Polariom. Die beiden stärksten Mannschaften der Liga treffen aufeinander. Die letzten beiden Begegnungen gewann der EVG am Ende knapp mit nur einem Tor Unterschied. Mitte Oktober im Hinspiel zwang Reichersbeuern die Münchner Vorstädter um ein Haar in die Overtime. Die Truppe von SCR-Coach Thomas Gams kann zu jedem Zeitpunkt in der Partie zulegen und zurückkommen, egalisierte man im damaligen Match einen zwischenzeitlichen 1:3 Rückstand binnen einer Minute zu einem 3:3. Ein Alleingang von Dennis Sturm war es, der Schwarz-Gelb letztlich doch noch den Sieg und die vollen drei Punkte brachte. Seit der Niederlage schwebt der Traditionsverein aus dem Tölzer Land auf einer ununterbrochenen Erfolgswelle ohne Punktverlust. Man stellt die beste Defensive der Liga, nur in der Offensive sind die Wanderers noch eine Schippe effektiver. Auf die Zuschauer wartet folglich ein interessantes und hart umkämpftes Kräftemessen, das große Spannung und viel Qualität über die vollen 60 Minuten verspricht. Reichersbeuern brennt auf die Revanche, Germering möchte sich auch im zweiten Duell keine Blöße geben, als Sieger vom Eis gehen und die Tabellenführung ausbauen.