Rabenschwarzer Tag macht Publikum ratlos

Rabenschwarzer Tag macht Publikum ratlos

4:5 nach Verlängerung hieß es am Ende im Polariom, nach dem Spiel der Wanderers gegen den ERSC Ottobrunn. Schwarz-Gelb erwischte einen guten Start und lag nach nicht einmal 120 Sekunden mit 1:0 durch Michael Fischer in Front. In der Folge nahmen die Gäste jedoch das Zepter in die Hand und erarbeiteten sich nicht nur einige guten Möglichkeiten, sondern verwandelten auch einen ihrer zahlreichen Angriffe zum leistungsgerechten 1:1 in der achten Minute. Ottobrunn blieb das aktivere Team und ging weitere sieben Minuten später erstmals an diesem Abend in Führung. Es war ein Powerplay, dass die Germeringer wenige Augenblicke später in Person von Maximilian Raß zum etwas schmeichelhaften Ausgleich nutzten. Der zweite Durchgang plätscherte so vor sich hin, das Match riss niemanden so wirklich von den Sitzen aber die Spannung blieb durch das knappe Ergebnis. Als der Gastgeber kurz vor dem zweiten Pausentee erneut in numerischer Überzahl agieren durfte, sorgte ein für den EVG-Goalie Daniel Schmidt mehr als unglücklicher Gegentreffer zum abermaligen Vorsprung für Ottobrunn. Kurz geschüttelt bescherte Verteidiger Andreas Schmelcher seinen Farben eine Sekunde vor der Sirene das 3:3. Direkt zu Beginn des letzten Drittels brachten die Wanderers mehr Esprit aufs Eis und bejubelten die Führung durch Dennis Sturm in der 42. Minute. Im Anschluss ereignete sich wenig erwähnenswertes, bis zur 55. Minute. Ein Stellungsfehler des EVG eröffnete ERSC-Goalgetter Adam Kofron eine 1 auf 0 Situation, die der Tscheche gekonnt und eiskalt zum erneuten Unentschieden abschloss. In der anschließenden Overtime gehörten die ersten beiden Aktionen der Mucha-Truppe, ehe Ottobrunn 3 auf 2 zum Germeringer Kasten vorstieß. Wieder Adam Kofron war es, der perfekt von seinem Mitspieler bedient wurde, sich die Scheibe von der Vorhand auf die Rückhand legte, Daniel Schmidt damit auf dem falschen Fuß erwischte und schließlich ins leere Tor einschieben konnte. Die Partie hat auf harte Art und Weise gezeigt, dass manchmal Anspruch und Wirklichkeit weit auseinanderliegt. Man muss jetzt in der kommenden Trainingswoche das ein oder andere Problem intensiv thematisieren und sich dann auf das schwere kommende Wochenende vorbereiten.

EVG an der Amper und an der Isar im Einsatz

Nach dem Heim-Derby ist vor dem Auswärts-Derby. Am kommenden Freitag steigt der Landkreis-Klassiker bereits zum dritten Male in der laufenden Saison. Die Wanderers sind zu Gast im Freiluftstadion des EV Fürstenfeldbruck. In der diesjährigen Spielzeit haben beide Vereine je eine Partie für sich entscheiden können. Das letzte Aufeinandertreffen vor eineinhalb Wochen gewann Schwarz-Gelb am Ende deutlich mit 7:2. So klar, wie sich das Ergebnis anhört, war das Geschehen auf dem Eis aber nicht. Über weite Strecken sahen die Zuschauer beider Lager ein ausgeglichenes und von Kampf geprägtes Kräftemessen. Vor eigenem Publikum schneiden die „Crusaders“ heuer schlechter ab als noch im Vorjahr. Waren es in der Saison 2022/23 noch sechs Siege bei drei Niederlagen, so sind es in 2023/24 erst zwei Siege bei sieben Niederlagen. Man kann also durchaus von einer Heimschwäche sprechen. Im Derby oder generell im Eishockey gelten aber bekanntlich andere Gesetze. Da kann jeder jeden schlagen, oftmals entscheidet die Tagesform über Sieg oder Niederlage. So darf sich die Mucha-Truppe nicht vom vorletzten Tabellenplatz des EVF täuschen lassen. Es ist mit einem Match auf des Messers Schneide zu rechnen, zumal sich Germering in der Fremde bis dato immer schwergetan hat.

Nur zwei Tage später muss der EVG ebenfalls auf fremden Eis antreten. Man gastiert beim Tabellennachbarn SC Reichersbeuern. In der diesjährigen Statistik führen die Tölzer mit 2:1 Siegen gegen Quirin Reichel und Co. Zweimal entschied am Ende nur ein Tor über den Gewinner und Verlierer. Beim bisher einzigen Erfolg (6:3) der Münchner Vorstädter Mitte Dezember war es eine vermeintlich klare Angelegenheit. In Germering ist man gewillt, die Serie auszugleichen und die Punkte aus der Hacker-Pschorr Arena zu entführen. Leicht wird dieses Unterfangen nicht werden, denn die „Urkraft“ entschied die meisten Partien vor heimischem Publikum für sich. Gegen die Topteams aus Sonthofen und Burgau hatte man jedoch jeweils das Nachsehen. Die Wanderers müssen eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen hinlegen, sonst hat man gegen dieses eingespielte und starke Kollektiv keine Chance. Darüber hinaus bedarf es einer größeren Passsicherheit und Kreativität, um den geschichtsträchtigen Eishockeyverein vor Probleme zu stellen. Man will Revanche nehmen und zeigen, dass man die richtigen Lehren aus dem Spiel gezogen hat. Das Match verspricht viel Qualität und Spannung. Möge der Bessere gewinnen!