Mentalität, Charakter und Moral bescheren EVG erfolgreichen Restart

Mentalität, Charakter und Moral bescheren EVG erfolgreichen Restart

Nach zweiwöchiger Corona-Pause ging Schwarz-Gelb mit einer gewissen Unsicherheit und nur zwei Trainingseinheiten in den Knochen in das Topspiel der Landesliga-Gruppe 2 gegen den ESV Burgau. EVG-Coach Peter Schedlbauer, der auf fünf nominelle Stammkräfte verzichten musste, sah einen läuferisch und spielerisch starken Tabellenführer, der seine Mannschaft von Beginn an in die eigene Zone drängte. Chance um Chance kreierten die Gäste auf den Kasten von Germerings Goalie Christoph Müller, der nach achtwöchiger Verletzungspause sein Comeback feierte. Die Zuordnung stimmte überhaupt nicht, so dass der ESV viel Platz zum Kombinieren hatte. Der 0:2 Rückstand nach 15 Spielminuten ging zu diesem Zeitpunkt vollkommen in Ordnung. In der Folge schafften es die Hausherren jedoch den Druck von Burgau zu dämmen und ihrerseits in Erscheinung vor dem Tor der „Eisbären“ zu treten. Mit Erfolg. Ein Doppelschlag von Verteidiger Maximilian Raß sorgte für den schmeichelhaften 2:2 Ausgleich zum ersten Pausentee. Im Mitteldrittel neutralisierte sich das Spielgeschehen und es gab gute und oftmals schön vorgetragene Toraktionen auf beiden Seiten. Das Drittel schien torlos zu enden, doch in der 35. Minute erzielten die Schwaben, nach einem individuellen Fehler der Wanderers, die erneute Führung. Wer dachte, dass Germering in den letzten 20 Minuten die Körner ausgehen, der täuschte sich gewaltig. Die Münchner Vorstädter fanden mehr und mehr zu ihrem Spiel und strahlten wieder die Dominanz der Vorwochen aus. Die Belohnung folgte mit vier Toren innerhalb gut fünf Minuten durch zweimal Louis Kolb, Nico Rossi und Michael Fischer. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch versuchten die „Eisbären“ nochmal alles und wurden auch mit zwei Toren belohnt. Das letzte fiel jedoch zu spät, um noch den Ausgleich bzw. eine Overtime zu erzwingen.

Zwei Tage später trafen sich die Wanderers und der EV Fürstenfeldbruck zum großen Landkreis-Derby im Fürstenfeldbrucker Freiluftstadion. Im ersten Drittel sahen die rund 200 Zuschauer eine eher ereignisarme Partie. Schwarz-Gelb zwar mit leichter optischer Überlegenheit, doch mit zu wenig Zug zum Tor. So war es wenig verwunderlich, dass die erste Überzahlsituation das 0:1 durch Michael Fischer brachte. In der Folge versuchten die „Crusaders“ ihrerseits immer wieder Nadelstiche in der Offensive zu setzen, doch man scheiterte am gut aufgelegten EVG-Goalie Raphael Holub. Im Mittelabschnitt steigerte sich das Tempo auf beiden Seiten und auch die Zweikämpfe wurden hitziger. Dabei waren es die Hausherren von der Amper, die ihr Powerplay gut aufzogen und sich einige hochkarätige Möglichkeiten erspielten. Eine davon sorgte in der 33. Minute zum zwischenzeitlich verdienten Ausgleich. Der Treffer zeigte Wirkung und die Schedlbauer-Truppe legte den Schalter um. Ein Doppelschlag durch Louis Kolb und Dennis Sturm brachte den Tabellenführer kurz vor der zweiten Drittelpause wieder in Front. Im Schlussdrittel hagelte es weiter munter Strafen, doch inzwischen wussten sich Quirin Reichel & Co. sich zu wehren und machten dem EVF das Leben schwer. Zehn Minuten vor Ende der Partie überschattete eine schwere Verletzung eines Germeringer Verteidigers den Landeskreis-Kracher. Dieser musste minutenlang auf dem Eis behandelt und schließlich ins Krankenhaus gebracht werden. Nach einer gut 20-minütiger Unterbrechung ging es schließlich weiter. Während der verbleidenden Spieldauer passierte nicht mehr allzu viel. Michael Dorfner machte schließlich mit seinem 1:4 in der 56. Minute den Sack zu. Den Derbysieg widmen die Wanderers ihrem jungen Verteidiger. Die Gedanken sind ganz bei ihm und man drückt ganz fest die Daumen, dass die Verletzung nicht schwerwiegend ist und er schnell wieder auf das Eis zurückkehren kann.

Wanderers fiebern Heimspiel-Wochenende entgegen

Nach dem Derby ist vor dem Derby! Keine Woche nach dem Auswärtsauftritt der Germeringer beim EV Fürstenfeldbruck, geht der hitzige Schlagabtausch am kommenden Freitag bereits in Runde 2. Zwei von vier Auswärtsspiele konnten die „Crusaders“ im bisherigen Saisonverlauf für sich entscheiden. Die Gäste wissen also durchaus auf fremden Eis eine gute Figur zu machen. Einstellung und Wille verkörpert der EVF in seinem Spiel in Perfektion. Man steht im Klassement sicherlich nicht da, wo man leistungstechnisch stehen sollte bzw. könnte. Das untere Tabellenmittelfeld hat man aktuell inne, anvisiert werden jedoch die Top 5. Doch allmählich lichtet sich beim Team von Roman Mucha das Lazarett, so dass dem Coach wieder mehrere Optionen zur Verfügung stehen. Diese sind auch gefragt, gehört das Powerplay bisher noch nicht zu den Stärken der sonst sehr leidenschaftlich auftretender Brucker Mannschaft. In Fürstenfeldbruck wird schon immer auf den eigenen Nachwuchs gesetzt, ein über Jahre ausgereiftes Konzept von der Laufschule bis zum Senioreneishockey. Mehr als die Hälfte des diesjährigen Kaders tragen das rot-weiße Trikot seit Kindesalter. Ein ausgereiftes Erfolgsrezept, welches die Brucker seit nunmehr 14 Jahren in der Landesliga aktiv sein lässt. Angeführt von Kapitän Frederik Hoffmann zählen Kresimir Schildhabel und Marc Stroscher zu den punktstärksten Akteuren. Vor heimischer Kulisse möchte sich Schwarz-Gelb keine Blöße geben und gegen den Landkreis-Rivalen die drei Punkte in Germering behalten. Fürstenfeldbruck wird ihrerseits alles daran setzen, das zu verhindern.

Vor gut einem Jahr mussten die Germeringer, nach dem Auswärtsauftritt beim EV Bad Wörishofen, die Eishockeyspielzeit 2020/2021 auf Grund der weltweiten Corona-Pandemie für beendet erklären. Am kommenden Sonntag stehen sich nun beide Mannschaften wieder gegenüber, mit der großen Hoffnung die Saison durchspielen zu können. Es ist zugleich das zweite Heimspiel am nächsten Wochenende. Partien mit Beteiligung der „Wölfe“ versprechen jede Menge Tore. So haben die Unterallgäuer zwar mit die meisten Gegentore kassiert, zählen jedoch zu den besten vier Teams vor dem gegnerischen Gehäuse. Gegen die Mannschaften aus Pfronten, Bad Aibling, Schliersee und Forst verließ man das Eis als Sieger, was Wörishofen 11 von 27 möglichen Punkten bescherte. Die Gäste haben seit diesem Jahr in Person von Markus Kiefl einen neuen starken Mann an der Bande, mit dem insgesamt acht Transfers im Sommer getätigt wurden. Auf der Torhüterposition komplettiert Benedict Schaller vom U20 DNL-Team aus Landsberg das Goalie-Aufgebot. Ihm gefolgt sind auch die beiden Stürmer Stefan Rau und der Finne Roni Vehkakoski, welchen man ein herausragendes Entwicklungspotential zuspricht. Im Seniorenbereich erfahren sind die Neuzugänge bzw. Rückkehrer Fabian Staib (EV Fürstenfeldbruck), Alexander Schönberger (Wanderers Germering) und Anton Hanke (EHC Königsbrunn), die mit Einsatz und Leistung vorangehen und die jungen Spieler führen sollen. Auch wenn die Favoritenrolle vermeintlich klar vergeben scheint, will Bad Wörishofen sich so teuer wie möglich verkaufen und ihr Spiel durchbringen.