Die Chance auf Wiedergutmachung, nach der 3:10 Hinspielniederlage vor genau einer Woche, war da für den ESV Burgau. Genutzt wurde sie nicht. Lautstarken Support bekamen beide Mannschaften von den Rängen, so dass die Partie unter einem einmaligen und eines Topspiel würdigen Rahmen stattfand. Der erste Spielabschnitt zeigte engagierte und läuferisch gut aufgelegte Hausherren, die viel Druck auf das gegnerische Tor ausübten. Auch die Kompaktheit in der Defensive und das kompromisslose Verteidigen aus der eigenen Zone waren der Schlüssel zu einem nahezu perfekten Start. Folgerichtig ging man nach Toren von Dennis Sturm und Daniel Menge mit einer 2:0 Führung in die erste Pause. Das Mitteldrittel bot einige Parallelen zum Aufeinandertreffen an der Mindel. Schwarz-Gelb klar tonangebend und weiterhin mit viel Zug auf das Gehäuse von ESV-Goalie Roman Jourkov. Es war eine Frage der Zeit, bis die Torsirene wieder klingeln würde. Den 5-Tore-Regen eröffnete schließlich Christian Czaika in der 25. Minute, dem Treffer von Dennis Sturm, Michael Fischer, Daniel Menge und Nico Rossi, mit einem wrap around, nachfolgten. Zu viele leichte und individuelle Fehler entschieden das Spiel bereits nach 40 Minuten. In der Schlusssequenz schalteten die Wanderers ein paar Gänge zurück und auch die „Eisbären“ glaubten nicht mehr an das Wunder. Während den Gästen noch der Ehrentreffer gelang, setzten Marcus Mooseder und Dennis Sturm, mit seinem dritten Tor an diesem Abend, für den 9:1 Endstand.
Zwei Tage später bekam der EVG die Möglichkeit sich für die Hinspiel-Niederlage gegen den SC Reichersbeuern zu revanchieren und bei einem Sieg die Tabellenführung zu übernehmen. Entsprechend motiviert startete die Menge-Truppe in das Topspiel, konnte im ersten Spielabschnitt ihre Überlegenheit jedoch nicht in eine Führung ummünzen. Stattdessen gingen beide Mannschaften torlos in die erste Drittelpause. Danach dauerte es nur fünf Minuten bis Maximilian Raß den längst überfälligen Führungstreffer für seine Farben in personeller Überzahl markierte. Wenig Später wusste aber auch Reichersbeuern eine Strafzeit der Wanderers auszunutzen und egalisierte zur Mitte der Partie das Ergebnis. Zur Freude der rund 30 mitgereisten schwarz-gelben Fans hatte Dennis Sturm umgehend die passende Antwort parat stellte den alten Spielabstand wieder her. Die Hausherren taten nach dem Pausentee weiterhin alles dafür, den ersten Platz der Aufstiegsrunde zu verteidigen und machten vor dem Tor von Christoph Müller noch einmal mächtig Druck. Dieser machte sich in der 45. Spielminute bezahlt, als der SCR erneut den Ausgleich markieren konnte. In der Folge entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in der beide Mannschaften die Möglichkeiten hatten das Spiel für sich zu entscheiden. Dementsprechend entschied am Ende eine Einzelaktion den Kampf um die Tabellenführung: mit einem Mann weniger gelang es Manuel Winkler alleine auf SCR-Goalie Michael Iszovics zuzulaufen und mit einem präzisen Schuss spektakulär die Hartgummischeibe zum 2:3 Endstand zu verwandeln.
Im zweiten Anlauf: Schwarz-Gelb begrüßt Lechbruck zum Nachholspiel
Am kommenden Freitag tritt der EVG gegen den Fünftplatzierten der Vorrunde an, der es im wahrlichen allerletzten Moment in die Aufstiegsrunde geschafft hat. Der ERC Lechbruck ist Nutznießer des neuen Zwischenrunden-Modus, der es vorsieht, dass die Plätze 1-5 der Landesliga-Gruppe 2 um die Playoffs in die Bayernliga kämpfen. Eigentlich hätte die Partie bereits am Sonntag, den 30. Januar stattfinden sollen. Doch das Spiel musste eine halbe Stunde vor dem Bully kurzfristig abgesagt werden. Grund waren mehrere positive Corona-Schnelltests eines Lechbrucker Spielers. Auch wenn sich das PCR-Testergebnis des betroffenen ERC-Spielers nicht bestätigt hatte, wurden an den Folgetagen mehrere Akteure der „Flößer“ mit leichten Symptomen positiv getestet, so dass die Lecher eine Woche lang zum Zuschauen verdammt waren. Seit vergangenen Dienstag ist man wieder im Trainingsbetrieb und möchte nun da anknüpfen, wo man zum Aufstiegsrunden-Auftakt gegen den EV Fürstenfeldbruck aufgehört hat.
Bei allen Widrigkeiten auf Grund von Corona, erwartet man einige verletzte Stammkräfte zurück im Kader, so dass man zuversichtlich und motiviert in die heiße Phase der Saison geht. Auch wenn man auf dem Papier vermeintlich der Außenseiter ist, will man in der Aufstiegsrunde mithalten. Diese Ambitionen sind auch in jeglicher Hinsicht legitim, zeigte man Mitte Januar bei der 4:6 Heimniederlage gegen den SC Reichersbeuern eine herausragende Leistung und war über weite Strecken tonangebend. Die spielerische Anlage hat sich in letzten Wochen deutlich verbessert. Man tritt kompakt auf und zeigt in der Offensive eine deutlich stärkere Durchschlagskraft wie in der ersten Saisonhälfte. Zudem entwickelt sich der slowakische Neuzugang David Hornak mehr und mehr einem echten Königstransfer, taucht er, seit seinem Wechsel Anfang Januar, regelmäßig auf der Scorerliste auf. Defizite sind lediglich noch im Penaltykilling zu sehen, so dass man gut daran tut, Strafzeiten zu vermeiden. Das wird man sich auch für das Match gegen Schwarz-Gelb vornehmen.