Es war das Spiel des Tabellenzweiten gegen den Tabellenvorletzten. Doch was die knapp 100 Zuschauer in der Germeringer Eishalle am vergangenen Samstagnachmittag sahen, war eine Partie, die sich lange Zeit auf des berühmten Messers Schneide bewegte. Derweil reiste der EHC Bad Aibling lediglich mit einer Rumpftruppe von elf Feldspielern an. Viele Verletzungssorgen plagen derzeit die „Aibdogs“, zwei davon ereigneten sich nur knapp 24 Stunden vor Anpfiff im Polariom beim Spiel in Bad Wörishofen, wo man in Person von Kapitän Markus Seiderer und Valentin Merz zwei wichtige Stützen für die nächste Zeit verlor. All dem zum Trotz zeigte das Team von Stephan Merke in der Münchner Vorstadt über 60 Minuten eine respektable und überzeugende Leistung. Das erste Drittel begann von beiden Seiten gemächlich. Bei den Hausherren fehlte die spielerische Leichtigkeit und die Gäste hielten mit einem starken kämpferischen Auftritt dagegen. Der EHC schaffte es immer wieder viele Spieler dicht vor dem eigenen Tor zu platzieren und so die Räume eng zu machen. Es brauchte eine nummerische Überzahl, ehe Verteidiger Christian Köllner einen verdeckten Schuss im Gästetor unterbrachte. Doch die Freude hielt nur ein paar Minuten an, ehe Bad Aibling mit dem ersten Torabschluss den Ausgleich erzielen konnte. In der Folge übernahm Schwarz-Gelb wieder das Kommando und kam durch einen platzierten Schuss ins Kreuzeck von Daniel Menge kurz vor der ersten Pause noch zum 2:1. Die Rosenheimer ließen sich im zweiten Spielabschnitt nicht von ihrer Marschroute abbringen und wurden prompt mit dem 2:2 in der 23. Minute belohnt. Spätestens jetzt war den Germeringern klar, heute braucht es 100% Kampf und Leidenschaft. Das beherzte die Mannschaft im restlichen zweiten Drittel mit Bravour und kam durch Marcus Mooseder, Louis Kolb und Dennis Sturm zu einer vermeintlich komfortablen 5:2 Führung. In den letzten 20 Minuten lief das Match so dahin. Die Gäste berappelten sich nochmal und verkürzten zwischenzeitlich auf 5:3, doch der Schlusspunkt blieb Wanderers-Angreifer Konstantin Kolb vorbehalten, der mit einem sehenswerten Solo zum 6:3 Endstand einnetzte. Ein schöner Abschluss im letzten Heimspiel des Jahres 2021.
Am nächsten Freitag geht es für den EVG erneut gegen den EHC Bad Aibling. Man hat im Hinspiel gesehen, wie gefährlich der Traditionsverein von der Mangfall aufspielen kann. Dabei sei gesagt, dass die „Aibdogs“ lang nicht am Zenit ihrer Leistungsfähigkeit waren, war die Aiblinger Eishalle wegen der Inzidenz von über 1000 lange Zeit gesperrt, so dass man erst seit letztem Dienstag wieder im Trainingsbetrieb ist. Dazu kommt der kurzfristige Abschied von Kapitän und Routinier Andreas Eickmann, der nach zehn Jahren im Dress des EHC aus persönlichen Gründen seine Schlittschuhe an den Nagel hing und natürlich im ersten Moment ein großes Loch in den kleinen Kader reißt. Die beiden Siege resultierten gegen den EV Pfronten im heimischen Stadion und Mitte November auswärts in Fürstenfeldbruck. Vor eigenem Publikum hat man nur zweimal mit mehr als zwei Gegentoren verloren, es waren folglich immer enge Partien in der Kurstadt. Darauf stellen sich die Wanderers auch ein. Trotzdem soll in der Ferne gegen diesen unangenehmen Gegner ein Sieg her.