Endstation Viertelfinale: Burgau in allen Belangen einen Tick schneller und abgezockter

Endstation Viertelfinale: Burgau in allen Belangen einen Tick schneller und abgezockter

Deutlich mit 7:1 verloren die Wanderers am vergangenen Freitag das Spiel 1 des Playoff-Viertelfinale beim ESV Burgau vor rund 550 Zuschauern. Ein katastrophales zweites Drittel, wo die „Eisbären“ jeden Fehler der Germeringer bestraften, war ausschlaggebend für diese hohe Pleite. Uninspiriert, ohne Tempo und ohne Zugriff traten Quirin Reichel und Co. bei den Mindelstädtern auf. In einem scheinbar ausgeglichenen ersten Spielabschnitt, der 0:0 endete, hatten die Gastgeber von Beginn an mehr vom Spiel. Viel Druck übte man auf das Gehäuse von EVG-Torfrau Franziska Albl aus, die einen herausragenden Job machte und ihren Kasten sauber hielt. Es bedurfte aber durchaus auch ein wenig Glück. Wenige Entlastungsangriffe der Schwarz-Gelben fanden ihrerseits den Weg auf das gegnerische Tor und wenn, dann ohne die letzte Gefahr. Einen perfekten Start ins zweite Drittel erwischte die Mucha-Truppe, die nach 22 Sekunden in Person von Konstantin Kolb, der zwei Gegenspieler abschüttelte, das schmeichelhafte 0:1 bejubeln durfte. Die Führung löste jedoch keineswegs den Knoten der Münchner Vorstädter in diesem Match. Im Gegenteil. Eine Aneinanderreihung mehrerer individueller Fehler und Unaufmerksamkeiten ermöglichte den Hausherren einen regelrechten Torreigen. Drei Treffer binnen 120 Sekunden drehten die Partie. Die Wanderers nahmen die Auszeit, schüttelten sich kurz und agierten wieder präsenter in der Offensivzone. Unmittelbar nach dem einzigen Powerplay der Gäste an diesem Abend, wo man nah am 3:2 war, führte ein lupenrein vollendeter Konter zum 4:1. Spätestens jetzt setzte Resignation ein, die unnötigerweise zu teils überharten Fouls und vermeidbaren Strafzeiten führte. Die sich ergebende 5 auf 3 Überzahl für Burgau wurde eiskalt mit dem 5:1 bestraft. Knapp eine Minute vor der zweiten Unterbrechung fiel sogar noch das 6:1. Beide Mannschaften wussten, das Spiel war entschieden. Entsprechend gemächlich ließen es beide Vereine spielerisch angehen. Nicht aber körperlich. Der Frust und die Enttäuschung über die eigene Leistung war den Germeringern anzumerken. Nadelstiche setzte man nur noch in Zweikämpfen und das weiter manchmal nicht im Rahmen des erlaubten. Es gab fortlaufend die ein oder andere Strafzeit. Erneut war es eine doppelte Überzahl, die ESV-Kapitän David Zachar zum 7:1 Endstand nutzte. Ein mehr als gebrauchter Tag für die Wanderers.

Nur zwei Tage später im Germeringer Polariom boten die Wanderers den über 600 Zuschauern einen tollen Kampf mit viel Einsatz, Herzblut und Moral. Und doch reichte es am Ende nicht, die Serie auszugleichen und ein alles entscheidendes Spiel drei zu erzwingen. Die insgesamt wenigen Schwächephasen wurden ohne Gnade bestraft, ebenso die teilweise übermotivierte Gangart der Mucha-Truppe, die den Gästen wieder einige Überzahlsituationen bescherte. Der ESV Burgau startete fulminant und nutzte die verschlafenen Anfangsminuten der Hausherren, um nach 90 Sekunden bereits mit 0:2 in Führung zu liegen. Wer dachte, dass die Schwarz-Gelben in ihre Einzelteile zerfallen, der sah sich getäuscht. Es entwickelte sich zunehmend ein ausgeglichenes Geschehen auf dem Eis, bei dem sich beide Vereine gute Möglichkeiten erarbeiteten. In der 18. Minute überschattete ein überhartes Foul eines Germeringer Stürmers die Partie. Burgaus Topscorer Patrik Kozlik blieb nach einem üblen Check gegen den Kopf und Nacken minutenlang regungslos auf dem Eis liegen. Nach einer intensiven medizinischen Betreuung konnte er jedoch glücklicherweise weitermachen. Für den EVG hatte das aber eine 5 plus Spieldauer Strafe zur Folge, die noch vor dem ersten Pausentee zum 0:3 führte. Weitere Schäden mussten die Münchner Vorstädter dadurch nicht nehmen, im Gegenteil. Das beste Drittel der Wanderers in der Serie gegen die Mindelstädter war der zweite Abschnitt im Sonntagsspiel. Der Gastgeber rannte unermüdlich an, generierte mehr und mehr Spielanteile und übte mächtig Druck auf den Kasten von Gästegoalie Philipp Schnierstein aus, der jedoch wie ein Fels in der Brandung seinen Mann stand. Nur einmal rutschte ihm der Puck durch die Beine, als Dimitrii Metelkov aus spitzem Winkel die Scheibe aufs Tor brachte. Weitere vielversprechende Chancen konnten leider nicht genutzt werden, um den Spielstand gar zu egalisieren und endgültig in die Partie zurückzukommen. Aber auch das Team aus der Markgrafenstadt setzte in dieser Periode immer wieder gefährliche Nadelstiche, die von EVG-Frau Franziska Albl glänzend pariert werden konnten. Im abschließenden Durchgang versuchten Quirin Reichel und Co. nochmal alles, aber die vorangegangene Spielzeit kostete zu viel Kraft und Energie und so durften die Wanderers Anhänger keine Treffer ihrer Mannschaft mehr bejubeln. Stattdessen legte Burgau zwei Tore nach und feierte zur Schlusssirene mit seinen zahlreich mitgereisten Fans nicht nur den 1:5 Erfolg sondern auch den Einzug ins Halbfinale.