Ein spannendes und zu jeder Zeit offenes Spiel sahen die Zuschauer am vergangenen Freitag beim Auswärtsauftritt der Wanderers beim SC Forst. Mit einem stark ersatzgeschwächten Kader musste EVG-Coach Peter Schedlbauer die Reise nach Peißenberg antreten und so stand die Partie schon vor Anpfiff unter keinem guten Stern. Die böse Vorahnung bewahrheitete sich wenige Minuten nach dem ersten Bully, als Verteidiger Dominik Schulz einen überharten Check einstecken und verletzt das Eis verlassen musste. Sichtlich mitgenommen von dieser Aktion bekamen die Schwarz-Gelben nur wenige Augenblicke später die erste Strafe gegen sich ausgesprochen, die die Hausherren direkt zur 1:0 Führung für sich zu nutzen wussten. Die zweiten 20 Minuten verliefen aus Germeringer Sicht deutlich engagierter und energischer. Nach zwei sehenswerten Toren von Michael Fischer und einem von Louis Kolb drehten die Gäste die Partie zu ihren Gunsten. Doch die „Nature Boyz“ ließen nicht ab, sondern rochen ihre Chance und kämpften entschlossen gegen die drohende Niederliga, mit Erfolg. In der 44. Minute fiel der viel umjubelte Ausgleich zum 3:3. In der Folge suchten beide Mannschaften weiter ihr Glück in der Offensive, doch zur Schlusssirene hieß es weiterhin Unterschieden. Es folgte eine fünfminütige Overtime. Wenige Sekunden vor Ablauf der Verlängerung fasste sich Maximilian Raß ein Herz und netzte aus zentraler Position zum 3:4 Endstand ein, so dass die Münchner Vorstädter mit zwei Punkten die Heimfahrt antreten konnten.
Ein komplett anderes Match war die Heimpartie gegen den ERC Lechbruck, obwohl man wieder auf sieben nominelle Stammkräfte verzichten musste. Die „Flößer“ von Anfang an überraschend harmlos und defensiv, ließen die Hausherren nach Belieben kombinieren. Die Schedlbauer-Truppe ließ sich nicht zweimal bitten und erspielte sich bereits im Anfangsdrittel eine verdiente 3:0 Führung. Gleiches Bild sah man im Mittelabschnitt. Die Wanderers erspielten sich Chance um Chance und netzten ihrerseits sechs weitere Mal, so dass zur zweiten Pausensirene ein komfortabler Spielstand von 9:1 aufleuchtete. Die Körpersprache fehlte jedoch bei den Gästen, so dass die Zweistelligkeit nur noch eine Frage der Zeit war. In den letzten 20 Minuten nahmen die Münchner Vorstädter ein paar Gänge raus und doch durften die rund 220 Zuschauer im Germeringer Polariom noch jubeln. Das Team um Kapitän Quirin Reichel gewann am Ende, auch in der Höhe, verdient mit 12:3 und grüßt damit weiter von der Tabellenspitze. Die Mannschaft wurde nach Spielende minutenlang und lautstark von ihren Anhängern gefeiert.
Wanderers schielen auf die nächsten Punkte
Am kommenden Spielwochenende treffen die Germeringer auf zwei Gegner, gegen die man bereits in der Vorbereitung als Sieger vom Eis ging. Doch das 9:1 gegen den Freitagsgegner SG Schliersee/Miesbach ist kein Maßstab für die Einschätzung des Aufeinandertreffens in der Liga. Im Gegenteil. Die „Renken“ sind mit einem Sieg und zwei Niederlagen aus drei Matches eher enttäuschend in den Punktspielbetrieb gestartet. Trotzdem ist die SG eine charakterstarke Mannschaft, die eine perfekte Mischung aus Erfahrung und jugendlicher Unbekümmertheit mitbringt. Die Offensive wird angeführt von Tobias Eggert, Benedikt Galler und Hannes Schorer. Den Rücken für sie freihalten tut die Abwehrriege um Maximilian Haug, Korbinian Zankl und Florian Empl. Im Kasten baut man auf Sebastian Zankl. Man möchte eine gute Rolle in der Landesliga spielen und hat sich den frühzeitigen Klassenerhalt zum Ziel gesetzt. Wie die Wanderers, haben auch die Schlierseer in Person von Sebastian Empl einen verletzungsbedingten Ausfall eines Leistungsträgers zu verkraften. Besonders stolz war SG-Coach Horst Forster in den letzten Spielen auf den Kampfgeist seiner Truppe. Lediglich an der Chancenverwertung hat er bislang noch zu hadern. Das will man gegen die Münchner Vorstädter besser machen und den Heimvorteil nutzen.
Nur zwei Tage später begrüßen die Schwarz-Gelben den SC Forst zum dritten Ligaheimspiel in der noch jungen Saison. Die bisherigen Matches gegen die „Nature Boyz“, in der Testspielphase und in der Landesliga-Hinrunde, brachten den Anhängern beider Lager schönes, schnelles und spielerisch sehr gut anzuschauendes Hockey. Forst, eine Mannschaft mit einer unglaublich guten Moral und herausragenden Comebackqualitäten, steckt niemals auf, sucht in jeder Spielsituation ihre Chance, dem Gegner das Leben schwer zu machen. Das Team um SCF-Trainer Armin Dallmayr wird mit seinem großen Kader wieder alles in die Waagschale werfen, um das Ziel, Erreichen der Aufstiegsrunde, nicht aus den Augen zu verlieren. Für die personelle Besetzung hat man im vergangenen Sommer die Kooperation mit dem großen Nachbarn TSV Peißenberg intensiviert und den ein oder anderen „Miner“ ins Landesliga-Aufgebot geholt. So kann man durchaus mit viel Erfahrung und Routine beim EVG antreten. Aufgrund der Spielplan-Konstellation bestreitet der SC gegen Germering sein erstes Auswärtsspiel.