Nach der Hauptrunde ist vor der Aufstiegsrunde. Wie ursprünglich schon für die Saison 2021/2022 geplant, wird die Aufstiegsrunde der Landesliga heuer nun in der Verzahnung ausgetragen. Das bedeutet, dass die besten vier Mannschaften der Gruppe A eine Einfachrunde (Hin- und Rückspiel) mit den besten vier Mannschaften der Gruppe B ausspielen. Es ergibt sich folgendes Teilnehmerfeld:
ESV Burgau „Eisbären“
EV Dingolfing „Isar Rats“
Wanderers Germering
ESC Haßfurt „Hawks“
SC Reichersbeuern
ERC Sonthofen
TSV Trostberg „Chiefs“
ESV Waldkirchen „Karoli Crocodiles“
Am Ende dieser Runde ziehen dann Platz 1 bis 4 in die Playoffs um den Aufstieg in die Bayernliga ein. Los geht es bereits am kommenden Wochenende mit den ersten beiden Spieltagen.
Die Wanderers starten am Dreikönigstag mit einem Heimspiel gegen den ESV Waldkirchen. Mit den „Karoli Crocodiles“ haben die Germeringer noch eine Rechnung offen, denkt man an das unglückliche und so bittere 4:5 im November zurück. Das Winhart-Team egalisierte damals im Schlussdrittel einen 0:3 Rückstand und verließ am Ende das Eis trotzdem als Verlierer. Man bekam ein gutes Gespür, wie spielstark und mannschaftlich geschlossen Waldkirchen auftreten und dem Gegner das Leben schwer machen kann. Nicht umsonst hat man, nach Haßfurt, die zweitmeisten Tore geschossen. Jedoch muss man auch konstatieren, dass die Niederbayern die drittmeisten Gegentreffer einstecken mussten. Allein diese Bilanz lässt darauf schließen, wie unberechenbar der ESV im bisherigen Saisonverlauf war. An guten Tagen schlägt man Topteams wie Haßfurt und Germering, an schlechten Tagen verliert man gegen das Tabellenschlusslicht Ottobrunn oder lässt sich zweistellig von Moosburg abschießen. Bis kurz vor dem Jahreswechsel war unklar, ob Waldkirchen oder Germerings Erzrivale Fürstenfeldbruck das letzte Ticket für die Aufstiegsrunde lösen. Letztlich behielt die Truppe von Walter Moser mit vier Punkten Vorsprung die Oberhand. Das Angriffsbollwerk um Petr Sulcik, Janne Harkka, Nico Tolle und Jan Bojer brachte es in der Hauptrunde auf unglaubliche 129 Torbeteiligungen. Praktisch die Lebensversicherung für den Verein mit Biss. Darüber hinaus hat man in Person von Andreas Resch einen sehr starken Rückhalt im Kasten stehen, der heuer schon so manchen Angreifer zur Verzweiflung brachte. Ein guter Auftakt in die Aufstiegsrunde ist selbstverständlich für beide Mannschaften enorm wichtig. Schwarz-Gelb hofft den Heimvorteil für sich zu nutzen.
Keine 48 Stunden später gastiert der TSV Trostberg im Polariom. Die „Chiefs“ haben in ihrer Gruppe B eine sehr gute Vorrunde gespielt. Man zog letztlich verdient als Tabellenvierter, punktgleich mit dem SC Reichersbeuern, in die Aufstiegsrunde ein. Trostberg hat die weiteren Aufstiegsrunden-Teilnehmer Sonthofen, Burgau und Reichersbeuern mindestens einmal geschlagen. Darum darf man sich in der Saison 2022/2023 durchaus auch als Spitzenmannschaft bezeichnen. Das Erfolgsrezept der Truppe von der Alz ist ihre Beständigkeit im Personal sowie die Erfahrung. Der Kader ist in seiner jetzigen Zusammenstellung, im Vergleich zu den Vorjahren, immer weitestgehend gleichgeblieben. Nur punktuell holt man sich ab und an externe Verstärkungen. Kurz vor dem Saisonstart verpflichteten die Verantwortlichen den tschechischen Kontingentspieler Jakub Poricky. Der 31-jährige Stürmer stammt aus der Talentschmiede des HC Vsetin und hat über viele Jahre in der zweiten und dritten Liga seines Heimatlandes gespielt. Zuletzt war er sieben Saisons beim HC Valasske Mezirici aktiv und durfte in diesen Spielzeiten insgesamt fünf Mal Playoffs spielen. Der TSV hat aber auch noch zahlreiche weitere Routiniers in seinen Reihen. Stephan Bozner, Petr Dvorak, Lukas Feldner, Josef Mayer, Dominik Moser, Michael Sporysch und Mathias Wolfgruber haben mit ihren über 30 Jahren schon so einiges erlebt und können das an die jungen Wilden weitergeben. Die Mannschaft von Trainer Petr Zachar ist auswärts eine Macht, so hat man heuer erst zwei Partien in der Ferne verloren. Die Wanderers sind somit gut beraten, das Match mit höchster Konzentration anzugehen und die Gäste nicht in ihr Spiel kommen zu lassen.
Es ist Showtime! Spannende Matches gegen hochklassige Vereine warten auf die bayerische Eishockeygemeinschaft. Selbstverständlich wird sich Schwarz-Gelb auch emotional nochmal pushen. Taktische Details wird EVG-Coach Florian Winhart seinem Team kurz vor den Spielen mitgeben, und vor allem auf Feinheiten hinweisen. Die Mannschaft ist in der Lage, mit einem guten Auftakt eine Eigendynamik zu entwickeln. Alle müssen an einem Strang ziehen, man muss zu jeder Zeit zusammenstehen und Woche vor Woche als Einheit auftreten. Darüber hinaus setzt man auf die zahlreiche und lautstarke Unterstützung der Fans.