Zum letzten Pflichtspiel im Eishockeyjahr 2021 reisten die Wanderers am vergangenen Donnerstag zum EV Pfronten. Die Hauherren gingen mit Rückenwind und Selbstvertrauen, nach dem 6-Punkte-Wochenende in der Vorwoche, in die Partie. Und doch waren es die Münchner Vorstädter, die einen Raketenstart hinlegten und nach 14 Minuten bereits mit 1:5 in Führung lagen. Man schnürte den Gegner in der eigenen Zone ein und agierte im Torabschluss äußerst effektiv. Nach einem vermeidbaren individuellen Fehler musste man jedoch noch das 2:5 vor der ersten Pause hinnehmen. Im Mitteldrittel schalteten die „Falcons“ ein paar Gänge höher und spielten ihrerseits den Tabellenzweiten in der Defensivzone fest. So kam zur Spielhalbzeit folgerichtig der Doppelschlag des EVP, wonach Germerings Goalie Raphael Holub sein Gehäuse verließ und Adrian Glagla seinen Posten einnahm. Die Allgäuer ließ das unbeeindruckt und so konterte man ein Unterzahlspiel in der 34. Minute zum verdienten Ausgleich perfekt aus. Der Treffer zeigte Wirkung beim Team von EVG-Coach Daniel Menge und so erzielte man kurz vor dem zweiten Pausentee das etwas schmeichelhafte 5:6. Im Schlussabschnitt blieb Schwarz-Gelb die aktivere Mannschaft und doch setzte Pfronten immer wieder gefährliche Nadelstiche in der Offensive. So nutzte man ein Powerplay zum abermaligen Ausgleich, den Konstantin Kolb nur wenige Sekunden später mit der erneuten Führung schnell egalisieren konnte. Die „Falcons“ spürten weiter, dass an diesem Abend etwas zu holen ist und so erzwangen sie eine weitere Strafe, die sie auch mit dem dritten Ausgleich in diesem Spiel bestraften. Es ging in die Overtime. Wanderers-Stürmer Manuel Winkler setzte mit einer willensstarken Einzelaktion den Schlusspunkt zum 7:8 für den EVG.
Das Sonntagsspiel gegen die SG Schliersee / Miesbach bot einige Parallelen zur Partie gegen Pfronten, zumindest ein Drittel lang. Die Wanderers erwischten mit zwei schnellen Toren die frühe Führung nach nicht einmal fünf Minuten. Vier weitere Treffer sollten bis zur ersten Pausensirene folgen, doch man leistete sich auch zwei grobe Schnitzer in der Rückwärtsbewegung, die die Gäste eiskalt ausnutzten. Im Mittelabschnitt neutralisierten sich die Gemüter, mit leichten Spielvorteilen für die Hausherren. Eben jene wurden per Dreierpack durch Quirin Reichel, Michael Fischer und Michael Dorfner in Zählbares umgemünzt. In den letzten 20 Minuten war es der flinke Louis Kolb, der mit seinem Tor das Ergebnis in die Zweistelligkeit katapultierte. Doch man hatte sichtlich seine Lehren aus dem Match im Allgäu gezogen und blieb auch nach dem zehnten Tor weiter aktiv mit Zug auf das Gehäuse des Gästegoalies Luca Grasser. Michael Fischer, erneut Louis Kolb und Konstantin Kolb trieben das Resultat weiter in die Höhe, so dass am Ende ein auch in der Höhe verdienter 13:3 Sieg auf der Anzeigetafel stand.
Zwei schwere Auswärtsspiele zum Abschluss der Vorrunde
Am kommenden Donnerstag reist Schwarz-Gelb zum Nachholspiel ins Ostallgäu. Die Partie gegen den ERC Lechbruck hätte ursprünglich am 07. November stattfinden sollen, musste aber wegen einiger Covid-19 Fälle im Kader der Wanderers abgesagt und verschoben werden. Die „Flößer“ spielen als aktueller Tabellenvierter eine erfolgreiche Saison. In der Stadt am Lech wird hervorragende Arbeit geleistet, war man vor zwei Jahren noch in der Bezirksliga aktiv. Neben vielen Akteuren aus der Region, verstärkt man sich jährlich auch immer wieder mit Importspielern. So auch heuer. Frederic Abraham und Loic Jarry heißt das kanadische Duo, das der Defensive und Offensive mehr Stabilität und Qualität verleiht. Doch am Wochenende vor Weihnachten baten überraschend beide Spieler um Auflösung ihres Vertrages, welchem Wunsch das Präsidium an Ende entsprach. Seither sondiert man den Transfermarkt, um kurzerhand Ersatz zu finden. Die Lücke teilweise schließen wird der Tscheche Marek Hatas, der sich dem Team bereits Ende November angeschlossen hat. Der 32-jährige Routinier trug bereits in der Spielzeit 2019/2020 das Trikot des ERC und zählte maßgeblich zu den Aufstiegshelden. Darüber hinaus hat man zwei Tage vor dem Jahreswechsel in Person von David Hornak einen abschlussstarken Slowaken verpflichtet, der in Deutschland schon für Burgau, Kempten, Haßfurt und Bayreuth aufgelaufen ist. Ein deutliches Ausrufezeichen setzte man vor wenigen Wochen zudem mit dem 3:4 Auswärtssieg beim ESV Burgau. Die Germeringer erwarten einen sehr starken und motivierten Gegner, der seinen Heimvorteil nutzen und erneut eine „Überraschung“ landen möchte.
Sonntagabend steht für EVG-Kapitän Quirin Reichel und seine Mannschaft zum Abschluss der Vorrunde ein weiteres schweres Auswärtsspiel auf dem Programm. Man ist zu Gast beim drittplatzierten ESV Burgau. Den direkten Vergleich im ersten Aufeinandertreffen konnten die Münchner Vorstädter beim 6:5 am Ende knapp für sich entscheiden. Doch damals sah es zwei Drittel danach aus, dass die „Eisbären“ als Sieger vom Eis gehen. Erst ein starker und abgezockter Schlussabschnitt von Germering brachte noch die Wende in einem spielerisch hochklassigen Match. Seither ist es für den ESV, der gut in die Landesliga-Saison gestartet war, von den Ergebnissen her ein auf und ab. Der größte Knackpunkt bei den Schwaben ist die fehlende Kompaktheit und Balance zwischen Angriff und Verteidigung. Man erzielt im Schnitt sieben Tore pro Spiel, kassiert aber durchschnittlich auch vier Gegentreffer. Und doch erreicht man letztlich die Zwischenrunde, was man vor dem Ligastart als Ziel ausgerufen hatte. Vor vier Wochen hat man sich an der Mindel nochmal personell verstärkt. Von der U20 des EV Königsbrunn wechselt der großgewachsene Verteidiger Vincent Mayr nach Burgau, der aus der Talentschmiede des Augsburger EV stammt. Philipp Maurer ist eine weitere Option für die Offensive. Der 19-jährige Stürmer kommt von der U20 des ECDC Memmingen in die Markgrafenstadt. Beide sind Perspektivspieler, die jetzt ihre erste Station im Seniorenbereich durchlaufen und für den Herrenbereich aufgebaut und entwickelt werden. Da mit Sebastian Gassner einer der zwei etablierten Goalies auf unbestimmte Zeit ausfällt, haben sich die „Eisbären“ kurzerhand mit der deutschen Nationaltorhüterin Franziska Albl verstärkt, die bereits drei Mal die Deutsche Meisterschaft der Frauen gewonnen hat. Ebenfalls neu im Kader ist der Stürmer Jakob Schwarzfischer, der erst kürzlich vom Bayernliga-Schlusslicht VfE Ulm an die Mindel gewechselt ist. Beide Teams freuen sich auf das Topspiel zum Ende der Vorrunde.